4 x Ja – Daumen hoch der Kirchenverwaltung

Mit einem vierfachen Ja endete eine ungewohnte Sitzung der Kirchenverwaltung St. Vitus Burglengenfeld. Ja sagen die für das Vermögen der Pfarrei Verantwortlichen zum Kindergarten Don Bosco und zur Entwicklung des Pfarrheimareals. Auch gab es ein klares Bekenntnis zur Vituskirche als Gotteshaus und zur gemeinsamen Stadtkirche Burglengenfeld als neue Organisation für die Seelsorge.

Daumen hoch heiß es am Ende einer langen und konstruktiven Kirchenverwaltungssitzung. Mit viel Motivation trafen sich die Mitglieder der Kirchenverwaltung an einem für sie ungewöhnlichen Ort. Denn erstmals tagte das Verwaltungsgremium der Pfarrei St. Vitus im Pfarrzentrum St. Josef.

Der Vorsitzende der Kirchenverwaltung St. Vitus, Dekan Michael Hirmer, begann die Sitzung mit einem Gebet und begrüßte dann einen besonderen Gast in der Runde. Erstmal nahm der Kirchenpfleger von St. Josef, Hubert Fleischmann, an der Vitus-Sitzung teil, was als Zeichen des Zusammenwachsens der gemeinsamen katholischen Stadtkirche gesehen wurde.

Mit einem Ja zur Stadtkirche Burglengenfeld begann deshalb der inhaltliche Teil der Sitzung. „Wir wollen im Pfarrzentrum St. Josef ein gemeinsames Pastoralzentrum für ganz Burglengenfeld etablieren, während die Verwaltung im Pfarrhaus St. Vitus konzentriert werden soll.“, so der Plan von Pfarrer Hirmer, der einhellig begrüßt wurde und den beiden Kirchenverwaltungen von St. Josef und St. Vitus in den nächsten Monaten viel Arbeit bereiten wird. Denn „wir müssen einen Weg finden, wie die finanziellen Belastungen für das gemeinsame Pastoralzentrum fair aufgeteilt werden.“

Mit einem flammenden Bekenntnis des Pfarrers für ein katholisches Kinderhaus wurde die Sitzung fortgesetzt. „Wir wollen unseren Kindergarten Don Bosco weiterentwickeln, um so christliche Werte schon im Kindesalter vermitteln zu können.“ Jedoch müsste hier die Stadt Burglengenfeld mit ins Boot geholt werden, da diese für die Kinderbetreuung im Vorschulalter verantwortlich ist. Mit einem lauten Ja in Richtung Rathaus macht sich die Kirchenverwaltung St. Vitus stark für ihren katholischen Kindergarten Don Bosco und dessen Weiterentwicklung.

Mit dem Bekenntnis zum Kindergarten war auch das Ja zur Entwicklung des Pfarrheimareals zu hören. „Schon seit Jahrzehnten wird in Burglengenfeld darum gerungen, wie es mit dem Areal an der Kallmünzer Straße weitergeht.“, fasst Vitus-Kirchenpfleger Josef Mehringer die Problematik rund um das Pfarrheim St. Michael zusammen. Dekan Hirmer berichtete, dass er in seiner kurzen Amtszeit schon einige vielversprechende Vorgespräche zur Nutzung des Areals geführt hat. Diese jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht für die Öffentlichkeit spruchbar sind. „Ich komme mir vor wie ein Jongleur.“, beschreibt Hirmer seine Gefühlslage, da hier gleich drei Gemengelagen zusammenfallen: Die Verwertung des Pfarrheims St. Michael, die Neugestaltung eines Kindergartengebäudes und die Heimat der Musikkapelle St. Vitus, die im Keller des Kindergartens zu Hause ist. „Es kann deshalb nur eine Gesamtlösung für alle geben.“, lautet das Resümee der Kirchenverwaltung.

Die wohl größte Herausforderung wird das klar Ja der Kirchenverwaltung zur Pfarrkirche St. Vitus sein. Derzeit ist das Langhaus wegen mangelnder Statik des Dachstuhls aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Glocken läuten wegen gravierender Rissbildung im Turm schon länger nicht mehr. Eine umfassende Generalsanierung innen wie außen ist nötig, die Millionen verschlingen wird. Jedoch sind die finanziellen Mittel der Kirchenstiftung St. Vitus erschöpft, was derzeit eine Sanierung als unmöglich erscheinen lässt. Doch Pfarrer Hirmer machte den Kirchenverwalter/innen Hoffnung: „Mit den Notmaßnahmen am Dachstuhl haben wir die Garantie des Statikers, dass dies fünf Jahre halten werden.“ Diese fünf Jahre müssen genützt werden, um ein tragfähiges und wohl über Jahrzehnte angelegtes Sanierungskonzept auszuarbeiten. Jedoch, so betont der Pfarrer: „Nur mit erheblichem Fremdkapital sei die Vituskirche in ihrer Substanz langfristig zu retten.“ In den nächsten fünf Jahren gelte es deshalb auch diese Geldgeber zu finden. Wichtiger als die bautechnischen und finanziellen Überlegungen zur Vituskirche war der Einwurf von Pfarrgemeinderatssprecher Markus Heider, der pastorale Bemühungen forderte, um die Kirche im Herzen von Burglengenfeld wieder als Gottesdienstort attraktiv zu machen. So begrüßte er die neue Gottesdienstreihe „Punkt 7“ am Sonntagabend, die eine neue lebendige Art von Gottesdienst in die Vituskirche bringt. Pfarrer Hirmer sagt zu auch den sonntäglichen 10-Uhr-Gottesdienst mit traditioneller Kirchenmusik aufwerten zu wollen. Ob und wie jedoch am kommenden Weihnachtsfest die Vituskirche genutzt werden kann, hängt an der Fertigstellung der Notmaßnahmen für den Dachstuhl und der Frage ab, ob das Gotteshaus in seiner ganzen Größe für Kirchenbesucher geöffnet werden kann.

„Daumen hoch“, heiß es am Ende einer intensiven Kirchenverwaltungssitzung. Mit positivem Elan sollen in den nächsten Jahren die Probleme der letzten Jahrzehnte Schritt für Schritt angepackt und gelöst werden.

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