Stadtkirche Burglengenfeld


St. Vitus – St. Josef
Dietldorf – Pottenstetten

St. Pankratius Dietldorf

Die Pfarrei Dietldorf blickt zurück auf eine lange Geschichte. Bereits im
zehnten Jahrhundert stand die Pfarrei unter der Herrschaft des
Benediktinerinnenstifts St. Paul in Regensburg. 982/83 wurde Dietldorf der
Pfarrei Kallmünz zugeordnet. Das Regensburger Pfarreienverzeichnis aus
dem Jahre 1326 führt Dietldorf als Seelsorgestelle auf, während ein Urbar
des Klosters St. Paul aus der Zeit um 1400 Dietldorf – zusammen mit Emhof,
Lanzenried und Kirchenödenhart – als Kallmünzer Filialen aufführt. 1438
zwischenzeitlich mit einem Leutpriester besetzt, ist Dietldorf Ende des 15.
und Anfang des 16. Jh. wieder als Kallmünzer Filiale geführt. Im Zuge der
pfalz-neuburgischen Evangelisierung wurde Dietldorf nach 1542
Tochterkirche der Kallmünzer Pfarrei und 1581 in den Status einer
eigenständigen, evangelischen Pfarrei mit den Filialen Emhof,
Kirchenödenhart, Lanzenried und Rohrbach erhoben. Die Rekatholisierung im
frühen 17. Jh. brachte die Berufung des katholischen Priesters Johann
Winterholer nach Dietldorf mit sich. Allerdings konnte die Gemeinde einen
eigenen Priester kaum unterhalten, sodass die seelsorgerische Betreuung bis
1700 vornehmlich von Schmidmühlen bzw. Kallmünz besorgt wurde. Dies
änderte sich erst, als der Gutsherr Eberhard von Tänzl für eine Erhöhung der
Pfründe zu Beginn des 18. Jh. sorgte. Die Familie Tänzl von Trazberg zeichnet
auch verantwortlich für das Dietldorfer Schloss, ein in der Oberpfalz quasi
einmaliges Beispiel für ein Schloss im Stile der italienischen Spätrenaissance.

Über die Dietldorfer Vorgängerkirchen ist wenig bekannt. Der Bau der
heutigen Kirche fällt in die Zeit des frühen 18. Jh. Zum größten Teil
fertiggestellt dürfte die Kirche im Jahre 1723 gewesen sein, in diesem Jahr
wurde sie auch geweiht, worauf eine Jahreszahl über dem südlichen Portal
verweist. Die Haube des Turms wurde allerdings erst 1787 aufgesetzt. Die
Finanzierung des Bauvorhabens besorgten Friedrich Eberhard Tänzl von
Trazberg und der Dietldorfer Bauer Leonhard Graf. Für die Innenausstattung
der Kirche war Johann Gebhard aus Prüfening verantwortlich, von ihm
stammen auch die Gemälde am Hochaltar und am südlichen Seitenaltar, die
Grimminger auf die Jahre 1731/32 datiert. Der nördliche Seitenaltar trug
ursprünglich wohl ein gebhardsches Kreuzigungsgemälde, das aber im Laufe
des 20. Jh. in die nicht öffentlich zugängliche Schlosskapelle verbracht
worden sein soll. Die Altäre und die Kanzel dürften wohl aus der Bauzeit
stammen. Am 3. April 1732 wurde die Kirche, so berichet es der
Kirchenführer, dem Pankratius geweiht. 1838 erfolgte eine Erneuerung des
Glockenturmes, im Jahre 1870 wurde der Dietldorfer Friedhof eingeweiht. Die
heute als Kriegerdenkmal genutzte Nordnische war ursprünglich ein
Seitenaltar. Die Lourdesgrotte am nördöstlichen Kirchenzugang wurde im
ausgehenden 19. Jh. angelegt. 1978 wurde von der Firma Weise aus Plattling eine neue Orgel (Dietld.0223) eingebaut, 1990 wurde der neue
Zelebrationsaltar (Dietld.0195) geweiht. 1998 wurde die Kirche außen, 2005
innen renoviert. Im Zuge der Außenrenovierung schuf der Kallmünzer
Bildhauer Albert Scholz den Pankratiusbrunnen (Dietld.0257).

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner