Stadtkirche Burglengenfeld


St. Vitus – St. Josef
Dietldorf – Pottenstetten

Mariä Heimsuchung Rohrbach

Im 10. Jahrhundert hielt das Kanonissenstift St. Paul (Regensburg) Besitz um
Rohrbach. Vor bzw. im 13. Jahrhundert gehörten Burg und Ortschaft den
Grafen von Hohenburg, die beides wiederum wohl von den zum Ende des 12.
Jahrhunderts ausgestorbenen Pabonen übernommen hatten. 1242
übertrugen die Hohenburger ihren Rohrbacher Besitz dem Bistum
Regensburg. Im Mittelalter bestand auch eine Hofmark Rohrbach, allerdings
ist unklar, wann diese errichtet wurde; möglicherweise geschah dies aber
unter den Hohenburgern.
Wirtschaftlich tat sich der Ort durch die Eisenverarbeitung hervor. Der
Schienhammer wird erstmalig im 14. Jahrhundert erwähnt und bestand bis
ins Jahr 1839.
Im Jahr 1533/34 erwirbt Pfalzgraf Ludwig Philipp von Neuburg die Hofmark
vom Regensburger Bistumsadministrator.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde sie von Wolfgang Sauerzapf erworben und
blieb bis zum Aussterben der Linie 1762 in deren Besitz.
Die Pfarrei Rohrbach wird im Jahr 1286 im frühesten Pfarreienverzeichnis des
Bistums Regensburg genannt und dem Dekanat Kallmünz-Pielenhofen
zugerechnet. 1433 erscheint die Pfarrei beim Dekanat Laaber (vgl.
Homepage der Pfarrei Dietldorf), 1487 wieder bei Kallmünz-Pielenhofen. Mit
Einführung der Reformation 1542 war die Pfarrei nicht mehr besetzt und in
der Folge der Pfarrei Dietldorf als Filiale zugeschlagen worden. Im 16.
Jahrhundert erscheint Rohrbach auch in den bairischen Landtafeln (1568)
von Philipp Apian.
Der Vorgängerbau von Maria Hilf wurde im 12. Jahrhundert als Burgkapelle
erbaut, die Ausdehnung des heutigen Chorraums soll der ursprünglichen
Größe der Burgkapelle entsprechen. Zur ursprünglichen Konzeption als
Burgkapelle passt die Lage der Kirche auf dem Berg mit darunterliegender
Siedlung an der Kreuzung der zwei Staatsstraßen St 2234 und St 2165 – von
denen letztere ein Teilstück der bayerischen Eisenstraße war – sowie mit
Blick auf den Zusammenfluss des Forellenbachs und der vorbeifließenden
Vils mit Brückenquerung.
Der Saalbau mit eingezogenem Chor nimmt im Osten noch die
Apsisauskragung der romanischen Burgkapelle auf, die ein Blendbogenfries
ziert. Das Langhaus der heutigen Kirche stammt aus der Barockzeit, der
Dachreiter im Westen aus der Zeit des Langhausbaus, der 1831 geschah.
Eine ehemalige Inschrift über dem Chorbogen berichtete vom Neubau (b.
Hager): “Das Dasein dieser Kirche ist bewirket worden durch die Hochw.
Herrn Pfarrer Anton Merl u., Joh. Ev. Müller u. durch den Kirchenpfleger
Guttenberger d. 21. Oct. 1831. Renov. U. d. H. H. Pf. Mausser 1888″.
Der Chorraum könnte mit dem Kreuzrippengewölbe sowie den floral
verzierten Schlusssteinen möglicherweise aus gotischer Zeit stammen hierzu berichtet die Literatur aber nichts.
Das Langhaus wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt im 18. Jahrhundert
barock verändert, aus dieser Zeit stammen die schön geschwungenen
Bassgeigenfenster im Chor und die Kämpfer der östlichen Pilaster im
Chorraum. Möglicherweise stammen auch Teile der Malereien im Chorraum
noch aus dieser Zeit. Falls dies so ist, sind sie allerdings stark überarbeitet.
Die Entstehung der Ausmalung im Zuge der Renovierung 1919 ist ebenso
denkbar.
Renovierungen fanden laut einer heutigen Inschriftkartusche im Langhaus
1888 und 1919 statt (“Wir ziehen zur Mutter der Gnade// Zu ihrem
hochheiligen Bild. Es lenke der Wanderer Pfade, // und segne MARIA uns
mild. // Erbaut Anno 1831. Renoviert 1888. // und 1919″). Die
Inschriftkartusche übermalt sichtbar ein längsrechteckiges Feld mit
eingezogenen Ecken, das die oben angeführte Inschrift von 1831 trug (siehe
oben). Die bis dato letzte Innen- und Außenrenovierung wurde im Jahre 1990
durchgeführt.
Erwähnt sei außerdem noch die Vermutung Werner Robls, es handle sich bei
der Rohrbacher Bergkirche ursprünglich um eine Kirche mit profanem
Obergeschoss, wofür die beiden Fenster am gestuften Ostgiebel sowie die
insgesamt sehr große Höhe der Kirche sprechen würden.

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