
Laudation von Kirchenpfleger Robert Graf
Liebe Kirchengemeinde, verehrte Ehrengäste, sehr geehrte Geistlichkeit, sehr geehrter Herr Professor Dr. Windisch, lieber Hubert,
es ist mir eine besondere Ehre, heute im Namen der gesamten Stadtkirche Burglengenfeld mit ihren Pfarreien und Filialen Dir, lieber Hubert, die herzlichsten Glückwünsche zu Deinem 50-jährigen Priesterjubiläum und zum 50. Jahrestag Deiner Heimatprimiz überbringen zu dürfen.
Nach Deiner Priesterweihe am 10. Oktober 1974 in Rom durftest Du heute vor genau 50 Jahren, am 22. Dezember 1974, dem 4. Adventssonntag, hier in der St.-Ägidius-Kirche Deine Primiz feiern.
Ich erinnere mich noch gut daran: Damals saß ich hier vorne links auf einer Bierbank vor den Kirchenbänken – zum einen, damit wir Kinder besser sehen konnten, zum anderen, um die Kapazität der Kirche zu erhöhen. Und das war auch bitter nötig, denn das Gotteshaus platzte aus allen Nähten.
Diese Heimatprimiz war nicht nur für Dich ein ganz besonderes Ereignis, sondern auch für die gesamte Pfarrei und die Filiale Pottenstetten. Selbst als damals Neunjähriger konnte man die Nervosität, die Emotionen und die Aufregung der Erwachsenen spüren. Das ganze Dorf war festlich geschmückt, und in einem imposanten Kirchenzug, angeführt von der Blaskapelle, zogen wir zur Kirche. Wenn ich mich richtig erinnere, waren damals mindestens 13 Geistliche vor Ort, um Deine Primiz mitzufeiern und zu zelebrieren.
Für das beschauliche Pottenstetten war es eine kleine Sensation, einen Priester aus den eigenen Reihen hervorzubringen und dieses Großereignis feiern zu dürfen.
Als Papst Benedikt XVI. zum Papst gewählt wurde, titelte die Bild-Zeitung: „Wir sind Papst.“ Im Jahr 1974 hätte die Mittelbayerische Zeitung für Pottenstetten schreiben können: „Wir sind Priester.“
Wir waren unsagbar stolz auf unseren Hubert und fühlten uns, als hätten wir selbst etwas gewonnen. Gewonnen hatten wir zwar nichts Materielles, aber einen Geistlichen, der uns ein Leben lang begleitet hat und uns immer wieder das Wort Gottes nähergebracht hat. Einen Geistlichen, der seine Heimatgemeinde nie vergessen und den Kontakt zu den Menschen stets gepflegt hat – ganz gleich, wo er wirkte. Du bist immer wieder nach Hause gekommen, um mit uns Gottesdienste zu feiern.
Dein Primizspruch lautete: „Wir wissen, dass bei denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht.“ Dieser Spruch hat Dich ein Leben lang geprägt und geleitet.
Einen weiten Weg bist Du seitdem gegangen: Nach Deinem Studium der katholischen Theologie in Rom und der Priesterweihe hast Du im Fach Moraltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana promoviert und anschließend an der Universität Regensburg im Fach Pastoraltheologie habilitiert.
Von 1988 bis 1992 warst Du Privatdozent an der Theologischen Fakultät der Universität Regensburg. Danach hast Du von 1992 bis 1997 als Hochschullehrer an der Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz als Professor gewirkt.
1997 folgte der Wechsel an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo Du ebenfalls in der Pastoraltheologie tätig warst.
Seit dem 1. April 2012 bist Du im wohlverdienten Ruhestand.
„Wir wissen, dass bei denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht“ – dieser Primizspruch, der heute so schön gestaltet vor dem Altar steht, hat Dich auf all Deinen Stationen begleitet.
Wir Pottenstett’ner haben Deinen Werdegang über die Jahre stets verfolgt und Dich an Deinen Wirkungsstätten in Rom, Graz und Freiburg mit Busgruppen besucht. Dabei konnten wir immer feststellen: Unser Hubert ist bodenständig geblieben und hat nie abgehoben. Wir haben uns über Deine Erfolge gefreut und uns insgeheim auch ein wenig in Deinen Erfolgen „gesonnt“.
Vor zehn Jahren habe ich hier an gleicher Stelle anlässlich Deines 40-jährigen Priesterjubiläums gesagt:
„Unser Hubert war ein Pottenstett’ner, er ist ein Pottenstett’ner und wird ein Pottenstett’ner bleiben.“
Heute kann ich das nur bekräftigen: „Das war so, das ist so und das wird so bleiben.“
In diesem Sinne überbringe ich Dir im Namen der Stadtkirche und aller Gläubigen die besten Glückwünsche zu Deinem goldenen Priesterjubiläum. Wir wünschen Dir weiterhin viel Gesundheit und Kraft, damit wir noch viele Gottesdienste miteinander feiern können.
Lieber Hubert, Herzliche Glückwunsch zum Goldenen Priesterjubiläum!
Aus dem Pfarrbrief der Stadtkirche – Dez´24
Dekan Michael Hirmer schreibt:
Ich kann mich noch genau erinnern, als ein guter Freund, der aus der Nähe von Pottenstetten stammte, voller Stolz über „unseren Professor“ erzählt.
Wer diesen Professor kennengelernt hat, der weiß, dass ihn Pottenstetten geprägt hat. Die natürliche Art in einer lebendigen Dorfgemeinschaft zu glauben, Gottesdienste zu feiern und das Leben zu teilen, prägen Menschen und prägten auch „unseren Professor“, bis heute. Irgendwie logisch, dass es ihn in seinem Ruhestand wieder in seine Heimat gezogen hat.
Die tiefe erdverbundene Spiritualität traf bei dem Pottenstettener Jungen auf einen wachen Geist. Kaum einer kann so wortgewandt wie er die Dinge unserer Zeit und unserer Kirche auf den Punkt bringen wie er. Über den Glauben nachzusinnen um die richtigen Lehren für diese Zeit zu ringen ohne den Blick auf die pastorale Wirklichkeit zu verlieren war sein Anliegen in der theologischen Forschung und Lehre. Als Gläubiger, Priester und Wissenschaftler prägte ihn immer wieder dieser eine Blick auf Jesus. Für „unseren Professor“ ist Christus der Fokus christlicher Existenz, wie er auch mir vor einigen Jahren bei einer Kapläne-Fortbildung nahebrachte. Der „pastorale Sieb“ ist mir heute noch in Erinnerung. Wir dürfen uns in Blick auf Christus auf das Wesentliche konzentrieren und Nebensächliches fallen lassen.
Mit „unserem Professor“ dürfen wir am 4. Adventssonntag das 50jährige Jubiläum seiner Heimatprimiz in Pottenstetten feiern. Dann dürfen wir uns auf eine seiner wortgewandten Predigten freuen und ihm ein großes Vergelt´s Gott für seinen priesterlichen Dienst sagen.
„Unserem Professor“, Dir lieber Prof. Dr. Hubert Windisch, wünsche ich zu Deinem 50jährigen Priesterjubiläum Gottes reichsten Segen. Möge er Dich behüten und Dir auch weiterhin viel Freude für Deinen priesterlichen Dienst schenken.
Dein Mitbruder
Michael Hirmer
Gedicht der Kinder
Heute ist dein Ehrentag,
ein Tag von Gott geschenkt.
Wenn du den Weg zurück heut schaust,
staunst du wie Gott gelenkt,
wie er geführt dich jeden Tag,
wie er dich hat getragen,
wie er an deiner Seite war,
in allen Lebenslagen.
Er will es auch in Zukunft tun,
auf ihn kannst du vertrauen,
mit ihm da kannst du sicher gehen,
auf ihn kannst fest du bauen.
Was er in seinem Wort versprach,
das hält er ganz gewiss.
Er wird bei dir sein jeden Tag,
nein, er verlässt dich nicht.
Ich wünsche dir für die nächsten Jahr,
Gesundheit, Kraft und Gottes Segen
Dass seine Näh du spüren magst,
auf allen deinen Lebenswegen.
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