Zentrum einer Pfarrgemeinde: Alte und Kranke

„Die Kirche ist wie ein Eisberg!“, lächelt er Burglengenfelder Pfarrer Michael Hirmer, „das meiste, was sie tut, geschieht unter der Oberfläche und ereignet sich im Verborgenen.“ Der Dienst der Stadtkirche an alten und kranken Menschen wird in den Medien kaum thematisiert. Dabei ist es eine Hauptaufgabe einer jeden Pfarrgemeinde für die Menschen da zu sein, die gerne übersehen werden.

„Das häufigste Sakrament, das ich in Burglengenfeld spende, ist die Krankensalbung.“, betont der Pfarrer der Stadtkirche. Wöchentlich mehrmals werde er oder einer seiner Priester-Kollegen ins Krankenhaus oder in eines der Altenheime gerufen. Sogar eine extra Notfallnummer sei hierfür eingerichtet worden. In anderen Krankenhäusern, wie in Schwandorf, gibt es hauptberuflich angestellte Krankenhausseelsorger/innen. In Burglengenfeld muss das Team der Stadtkirche diesen Dienst an den Kranken mit übernehmen. Die wesentliche Arbeit leisten dabei aber nicht Pfarrer, Kaplan oder Pfarrvikar, sondern zwei ehrenamtlich engagierte Frauen. Frau Gisela Meierhofer nimmt sich vor allem in Gebet und Gottesdienst der Kranken an und bringt die Krankenkommunion auf die Stationszimmer, während Frau Elisabeth Gotthardt regelmäßig an den Krankenbetten sitzt, um Trost zu spenden und Kraft zu schenken. „Das, was diese beiden Frauen hier leisten, ist für mich im wahrsten Sinne Gottes Dienst an den Menschen.“, lobt Dekan Michael Hirmer das Engagement der Ehrenamtlichen.

Ähnlich stellt sich die Situation im Seniorenheim des BRK dar. Wie im Krankenhaus wird wöchentlich Eucharistie gefeiert. Mitarbeiterinnen des BRK-Altenheimes bringen die Bewohnenden in die rollstuhlgerechte Kapelle im Erdgeschoss. Nach dem Gottesdienst ist es wiederum eine engagierte Ehrenamtliche, welche die heilige Kommunion zu den alten Menschen auf die Zimmer bringt, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen können. Für Frau Dorothea Gebauer ist dieser Dienst eine Herzensangelegenheit und gehört wesentlich zu ihrer christlichen Lebenseinstellung.

Doch nicht nur stationär begleitet die Stadtkirche Burglengenfeld kranke und alte Menschen. Einmal im Monat besuchen die hauptamtlichen Seelsorger/innen Kranke und Alte zuhause. „Für mich ist es wichtig, Menschen Gemeinschaft zu schenken.“, erklärt Gemeindereferentin Bernadette Biller den Hintergrund der monatlichen Besuche. Diese Gemeinschaft drückt sich im Gespräch miteinander aus, aber auch in der Feier der Kommunion, was nichts anders bedeutet als „Gemeinschaft“. „Wenn wir die Krankenkommunion nach Hause bringen, erleben wir also eine doppelte Gemeinschaft: Die untereinander im Gespräch und die mit Gott beim Empfang des Leib Christi in der Kommunion.“

Gebet, Gemeinschaft und Gespräch werden ergänzt durch tatkräftige Mithilfe bei der ambulanten Pflege. Die Stadtkirche Burglengenfeld mit ihren drei Pflegevereinen ist gemeinsam mit den anderen kath. Pfarrgemeinden im Städtedreieck Trägerin der Caritas Sozialstation, die täglich über 200 Menschen zuhause pflegt und begleitet. „Die Kirchenstiftungen und kath. Pflegevereine unterstützen die Caritas Sozialstation finanziell.“, betont der Pfarrer, „Damit schaffen wir es professionell ausgebildete Fachkräfte anzustellen, die sich im christlichen Sinne der Pflege widmen können.“

Ob haupt- oder ehrenamtlich: Alle stellen klar, dass der Dienst an den Alten und Kranken nicht nur Arbeit macht, sondern vor allem einem selbst Freude und Kraft schenkt. „Es ist einfach schön zu erleben, wie sich Menschen freuen, wenn man sich Zeit für sie nimmt.“ 

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