Wer am Sonntagabend um 19 Uhr den Gottesdienst in St. Vitus Burglengenfeld besucht, muss wissen, dass diese keine normale Messfeiern sind. Schon bei Betreten der Kirche fällt die Beleuchtung und die freundliche Begrüßung auf. Kaplan Babu Suresh reichte jedem Kirchenbesucher einen kleinen Zettel am Eingang, auf dem man eine ganz persönliche Fürbitte schreiben konnte.

Eindrücklich begann der Gottesdienst mit drei menschlichen Schicksalen. Eine junge Palästinenserin, ein alter Armenier und eine engagierte Frau aus dem Südsudan kamen zu Wort und berichteten über die Kreul des Krieges. Der Ruf nach dem Erbarmen Gottes und die Sehnsucht nach Frieden wurde laut ausgedrückt und immer wieder mit Bibelzitaten untermauert. Doch Frieden ist mehr als nur ein Schweigen der Waffen, betonte Pfarrer Michael Hirmer, der den Friedensgottesdienst inhaltlich vorbereitete. Dass die Sehnsucht nach Frieden weiter reicht, zeigten zwei weitere Statement. Ein Mann, der im Streit mit seinen Geschwistern liegt und eine Frau, die ihren Nachbarn hasst und ständig vor Gericht zieht, machten klar, dass die Sehnsucht nach Frieden bis in unsere Beziehungen reicht.

Illustriert wurden die Wortbeiträge mit einer Präsentation, die an die Kirchenwand projiziert wurde und durch den Gottesdienst führte. Immer wieder stimmte Organist Hans-Josef Doser Friedenslieder aus dem Gotteslob an, welche die Mitfeiernden auch sehr nachdenklich stimmten.
In seiner Predigt griff Dekan Hirmer eine weitere tiefer Dimension von Frieden auf. Den Frieden den Jesus Christus schenken will, den Shalom des Herzens. Für diesen Frieden und diese Versöhnung sein Jesus sogar ans Kreuz gegangen. Der innere Frieden mit sich selbst, mit Gott und den Mitmenschen sei die Voraussetzung für den Frieden in den Beziehungen und zwischen den Völkern dieser Erde. Deshalb sei es so wichtig, dass das Friedensopfer Jesu immer lebendig gehalten wird in der Feier der Eucharistie, zu der sich die Mitfeiernden um den Altar versammelten.

Emotionaler Höhepunkt war der Friedensgruß, zu dem das hebräischen Lied „Shalom- Frieden für alle“ angestimmt wurde. Dabei reichte der Pfarren jedem einzelnen Gottesdienstbesucher die Hand und sprach ihm den Frieden Christi zu.

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