
Sie sind das Aushängeschild einer Pfarrgemeinde und die Seele eines Pfarrbüros. Jetzt kommen ganz neue Herausforderungen auf die Pfarrsekretärinnen des Dekanats Schwandorf zu. Denn die Pfarrbüros sollen neu organisiert und vernetzt werden.
„Sie sind die ersten Seelsorgerinnen.“, stellt Dekan Michael Hirmer bei der Begrüßung der Dekanatskonferenz in Teublitz fest, „Steht ein Mensch vor der Tür des Pfarrbüros, sind Sie da für ihn. Ruft jemand wegen einer Beerdigung an, sind sie der erste Trost.“ Wie wichtig die Damen im Pfarrbüro sind, zeigte die gegenseitige Vorstellungsrunde, in der die Pfarrer von „Perlen, guter Seele und Schatz“ sprachen und damit ihre Sekretärinnen meinten. „Denn ihr haltet uns Pfarrer den Rücken frei, organisiert die Verwaltung und seit für uns wichtige Ansprechpartnerinnen und Beraterinnen.“, schließt sich der Dekan den lobenden Worten seiner Amtsbrüder an.
Erstmals trafen sich die Pfarrer und Pfarrsekretärinnen zur einer gemeinsamen Dekanatskonferenz. Denn gemeinsam will man anstehende Herausforderungen in Angriff nehmen. Die großen Schlagwörter lauten dabei: Digitalisierung und Vernetzung.
Gemäß der subsidiären Struktur der katholischen Kirche, arbeiten die Pfarrgemeinden unabhängig voneinander, was dazu führte, dass jedes Pfarrbüro seine Verwaltung, mit Technik und EDV selbst organisiert. Diese absolute Eigenständigkeit der Pfarrgemeinden wird nun zunehmend zum Problem, wenn Pfarreien zu Pfarreiengemeinschaften zusammengelegt werden. Alte, oft antiquierte Verwaltungsmethoden werden obsolet. Zukunftsfähige Technologien sollen, so der Apell von Dekan Hirmer, Einzug in den Pfarrbüros erhalten.
Dazu hat das Bistum Regensburg eine Digitalisierungsinitiative gestartet. Sowohl die Hardware als auch die verwendete Software soll vereinheitlicht werden. „Dadurch wir die Kommunikation der Pfarreien untereinander und mit dem Bistum vereinfacht, langfristig Kosten gespart sowie Arbeitsprozesse vereinfacht.“, erklärt Daniel Schuldt, der mit seinen Kollegen Christian Pfeilschifter und Franz Dietlmeier für das Thema digitale Verwaltung im Bistum Regensburg zuständig ist. Sie erklärten die vielen Baustellen, an denen derzeit gearbeitet wird. Unter anderem wird bald der „Bibot“ an den Start gehen. Eine künstliche Intelligenz, welche die Verantwortlichen in den Pfarreien durch den Dschungel der immer größer werdenden Bürokratie führen soll. Auch soll die Hardware, also Computer oder Drucker, in den Pfarrbüros vereinheitlich werden, um Synergieeffekte beim Einkauf und Wartung zu erzielen.
Die Digitalisierung im Bistum Regensburg ist dabei ein Megaprojekt, betrifft es doch über 700 Pfarreien, mehrere tausend Kirchenstiftungen sowie deren Unterorganisationen. Tragende Säule dabei werden die Pfarrsekretärinnen sein, die vor Ort dafür sorgen werden, dass im Bereich der Verwaltung die Pfarrgemeinden in die Zukunft durchstarten können.


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